Google Analytics™ wird gerne für Web-Statistik eingesetzt - die Alternative gäbe es doch schon um 150.000 $.
Beeindruckende Zahlen aus dem Nichts...
Betreiber von Webseiten setzen Google Analytics™ sehr gerne als Statistik-Software ein. Seit in der Europäischen Union die Cookie-Consent-Banner Einzug gehalten haben, merken viele Webseiten-Betreiber, dass sich das auch auf ihre Statstiken auswirkt. Wir befassen uns aber hier nicht mit zu niederigen Zahlen, sondern mit zu hohen Zahlen. Denn die erleben Analytics-User immer wieder. Die Ursachen dafür sind vielfältig - und sind nur mit einem unglaublichen Arbeitsaufwand eingrenzbar.
Es gibt dabei grundsätzlich 2 Arten von zu hohen Zahlen: Eine Art sind die sogenannten "Analytics Spammer", also jene, die eine Werbebotschaft über das Analytics-Konto schicken wollen und die andere Art bezieht sich - siehe weiter unten - auf schlicht und einfach falsche Daten aus Analytics. Die beiden Screenshots im Bild zu diesem Artikel wurde wenige Sekunden hintereinander gemacht. Kurz nachdem angeblich 642 User gleichzeitg auf der Webseite waren (wobei die Seitenaufrufe pro Minute zwischen 5 und 20 pendelten, was der 642 eindeutig widerspricht) waren 8 Sekunden später plötzlich 0 gleichzeitige Besucher auf der Webseite. Und dabei waren von den 0 Besuchern 1 Person auf der Startseite und weitere 4 im Online-Shop auf verschiedenen Subseiten sowie weitere 5 dieser 0 Personen waren in diversen Infoseiten des Webauftrittes unterwegs.
Wie fragt man so schön: Wenn von null Personen einer im Zimmer ist, wieviele müssen dann herauskommen, damit zwei drin sind?
Ein weiter großer Punkt ist das Thema "Spam" in Analyse-Systemen. Wer glaubt, so etwas könne es nicht sinnvoll geben, weil letztlich ja nur wenige - gemessen an der Gesamtbevölkerung - Menschen eine Webseiten-Analyse für sich benutzen, der irrt. Die Zahl der Webseiten und damit verbunden auch die Zahl der Internetauftritte, die von verschiedenen Menschen betrieben und geführt werden, nimmt exponentiell zu. Seit immer mehr private auch anfangen sich mit einer eigenen Homepage im Internet zu präsentieren, nahezu jede Einrichtung - von Vereinen über Organisationen bis hin zu Stammtischen und Hobby-Kicker-Gruppen - einen Internetauftritt hat, ist Spam in Analyse-Tools ein reichweitenstarkes Medium für die unerwünschten Werbemacher. Wie Spam in Analyse-Tools wie Google Analytics™ kommt, haben wir in einem eigenen Artikel aufgearbeitet.
Analytics 4.0 als Verbesserung?
Für einen Spammer ist das keine besondere Herausforderung. Verbesserung verspricht hier evenuell das neue Analytics 4.0, das inzwischen auch heimischen Unternehmen beim Anlegen von neuen Propertys in Analytics angeboten wird. Hintergrund der neuen Version ist eigentlich ein noch besseres Tracking der Nutzer im Zusammenspiel mit immer (in der EU und Teilen der USA) höher werdenden Datenschutz-Richtlinien. Dabei sind die Property-Namen nicht mehr so einfach für Spammer seriell zu identifizieren.
Es handelt sich um Property-Bezeichnungen wie in diesem Beispiel für unseren Kurz-URL-Service my7.at zu sehen ist: ...gtag/js?id=G-WRDKELYGQ9 - diese Zeichenkette ist nicht mehr so einfach "seriell" zu erfassen und somit auch nicht mehr so einfach direkt aufzulösen, wie die alten Analytics-Kennungen.
Falsche Daten ohne Spam?
Aber Analytics hat auch ganz andere Probleme mit den Daten: Kurz zusammengefasst ist es so, dass Analytics nicht die tatsächlichen Nutzerdaten anzeigt, sondern eine "Schätzung" aufgrund des Traffics auf der Seite. Das ist ausreichend für viele Webseiten-Betreiber um zu verstehen welche Unterseiten besser funktionieren als andere und welche Seiten verhältnismäßig hohe Absprungraten haben. Aber die dort dabei stehenden Zahlenwerte sind nicht verlässlich mit den tatsächlichen Nutzern auf der Webseite zu vergleichen.
Googles Angebot um etwa 150.000 US Dollar...
Wer genauere Daten aus Google Analytics™ haben möchte, kann das aber bekommen. Hier bemüht sich Google dann schon viel genauer um eine tatsächliche Auswertung und auch die Funktionsvielfalt ist relevant größer. Google ist dabei einer der günstigsten Anbieter, man kann das System in einer Preisklasse von ca. 150.000 bis 220.000 US $ pro Jahr verwenden. Andere professionelle Analyse-Systeme auf diesem Grad der Auswertung sind hier in der Preisklasse erheblich weiter oben - dabei muss man dann mit Beträgen pro Jahr von mehreren Millionen Dollar rechnen. Das Produkt bei Google heißt übrigens "Google Analytics Premium" bzw. gehört es zur Google Marketingplattform unter dem Titel "Analytics 360".