27.02.2024

Sinn statt Social Media Icons

Social Media ist wichtig für das Marketing vieler Unternehmen, aber das wird mit Irrtümern nicht verbessert.

Wiener Stadthalle: Social Media Marketing without Social Icons © echonet communication / Auftraggeber

Long story short.

  1. Social Media ist wichtig im Marketing-Mix.
  2. Social Media Icons im Webseiten-Footer haben sich positiv auf Ihre Marke ausgewirkt. Zumindest 2005 oder 2007.
  3. Die Suchfunktionen in den Apps sind gut: Niemand braucht den Logo-Friedhof auf Ihrer Webseite um Ihren Kanal zu finden.
  4. Die Icons geben keinen Grund Ihrem Kanal zu folgen, sie sagen nur, dass Sie dort sind, das inspiriert niemanden.
  5. Die zusätzlichen Elemente kosten immer einen gewissen Teil der Aufmerksamkeit Ihrer Gäste im Web.

Machen Sie es richtig!

  1. Entfernen Sie die Icons aus Ihrer Webseite - egal ob im Footer oder Header.
  2. Machen Sie eine Subseite über Ihre Social Media Kanäle.
  3. Präsentieren Sie dort Konzept und Inhalte, die einen Grund liefern dem Social Media Auftritt zu folgen.

Das hier ist der zweite Teil - den ersten Teil finden Sie hier.

Aufräumen mit den Irrtümern

Die Platzierung von Social Media Icons auf einer Webseite war 2005 oder 2007 noch innovativ. Damit zeigte man den Gästen auf der Webseite, dass das Unternehmen sich am innovativen und modernen Zug der sozialen Netzwerke aktiv beteiligte.

Wir sind modern, wir sind auf Social Media präsent.

Das hat sich verändert. Nicht, weil die Arbeit auf Social Media Netzwerken plötzlich nicht mehr wichtig wäre. Im Gegenteil: Sie erreichen dort wahnsinnig viele Menschen, die Sie als Kundschaft für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung gewinnen können, es sind sogar mehr Menschen als vor 10 oder 20 Jahren. Was sich aber verändert hat sind ein paar Dinge:

  • Es ist für Niemanden.
    • Faktum: Kein Social-Media-User - egal welches der vielen Netzwerke - verlässt die Social Media App um auf Ihrer Seite herauszufinden, dass Sie mit Ihrem Unternehmen auf sozialen Netzwerken präsent sind.
    • Grund: Offen gesagt ist der Grund, dass die Suchfunktion in sozialen Netzwerken so viel besser ist, als alles, was Sie dazu auf Ihrer Webseite tun können. Kein User ist auf das Social Media Icon auf Ihrer Webseite angewiesen um Ihren Auftritt im sozialen Netzwerk zu finden.
  • Es ist tatsächlich für Niemanden.
    • Faktum: Kein Mensch, der ein soziales Netzwerk nicht benutzt, wird aufgrund des Social Media Logos auf Ihrer Webseite mit Begeisterung entscheiden, sich nun auf diesem Netzwerk zu registrieren.
    • Grund: Mit dem Icon ist praktisch nichts gesagt, sondern nur die Tatsache, dass Sie dort präsent sind. 

Wie und warum macht man es richtig?

Wer sich die Schwachstellen der Vorgehensweise "Wir platzieren die Social Media Icons im Footer der Webseite, damit die Leute uns auf sozialen Netzwerken folgen..." genauer ansieht, sieht darin auch schon den Anspruch, der für den eigenen Webauftritt gilt. Das wichtigste Problem an der Vorgehensweise - abgesehen davon, dass sie möglicherweise nach wenig Arbeit aussieht, sofern kein exzentrischer Eigentümer von einem Netzwerk regelmäßig das Logo ändert - ist dieses: Sie geben den Gästen auf Ihrer Webseite mit den Icons keinen Grund für einen Besuch auf Ihrer Social Media Präsenz.

Einladung und Erklärung statt Social Icons

Die bessere Idee ist ganz anders! Sie entfernen die Social Media Icons (dafür gibt es noch zwei Gründe, aber dazu weiter unten mehr) von Ihrem Webauftritt. Stattdessen bauen Sie auf Ihrer Webseite eine eigene Subseite zum Thema "Social Media" ein. Dort packen Sie nicht einfach nichtssagende Social Media Icons drauf. Stattdessen formulieren Sie eine Einladung an Ihre Gäste und die Gründe dafür.

Wer nur ein Social Media Icon sieht, wird nicht darauf klicken. Aber wenn Sie dort - und das sollten Sie im professionellen Social Media Marketing ohnehin haben - einen Einblick in den "Redaktionsplan" geben, ändert sich das. Sie erklären dort, was Ihr Unternehmen an besonderen Inhalten auf dem Kanal bietet. Beispielsweise ein sehr reaktionsschnelles Social Media Team für Kundenservice. Oder unterhaltsame Hintergrund-Infos über das Unternehmen, die so nicht auf der Webseite veröffentlicht werden. Back-Stage-Einblicke aber natürlich auch Dinge wie Gewinnspiele können genannt werden.

Echt interessierte Follower bringen Relevanz

Egal, wie Sie es betrachten: So machen Sie es richtig, so kommunizieren Sie tatsächlich einen Grund Ihrem Unternehmen auf einer Social Media Plattform zu folgen. Und diese Follower auf Ihrer Plattform, die vorher schon wußten, was zu erwarten ist, werden sich für Ihre Inhalte auch tatsächlich interessieren. Die Reaktionsquote auf Ihre Inhalte wird proportional zur Followerschaft steigen und Ihre Inhalte im jeweiligen Nertzwerk relevanter machen.

Erweisen Sie Ihren echten Partnern die Ehre

Falls ein Webaufritt ähnlich dem der Wiener Stadthalle im Footer auch Geschäftspartnerschaften anzeigt, ist das gleichzeitig eine Methode den Partnern eine zusätzliche Ehre und Aufmerksamkeit zu geben, denn die Gesamtaufmerksamkeit Ihrer Gäste auf Ihrer Webseite ist nur 100 %. Wie Sie diese verteilen und wie viele Elemente Sie ständig präsent auf allen Subseiten anbieten, ist die Entscheidung, die Sie treffen müssen. Alles, was Sie wegnehmen können, wird den anderen Seitenbereichen mehr Aufmerksamkeit geben.

Die Entfernung der Icons am oberen Rand vom Footer der Webseite ist nicht nur ein schlauer Zug, es ist auch eine zusätzliche Ehrung der eigenen Geschäftspartner der Stadthalle, die sich in der unteren Zeile mit ihren Logos befinden.

Möglicherweise auch ein SEO-Element...

Unter Umständen kann das Anbringen von Social Media Icons auch einen Nachteil in Sachen SEO (Suchmaschinen-Optimierung) mit sich bringen. Dabei geht es um den sogenannten Link-Juice Ihrer Webseite. Der Schaden, den die Social Icons anrichten können ist zumeist sehr gering und kaum messbar, aber möglicherweise eben doch vorhanden.

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